Huflattichtee - Achtung giftig??
Immer in der Hustenzeit im Jahr erreicht mich die Frage zur Gefährlichkeit von Huflattich. Die dafür verantwortlichen Stoff sind Pyrrolizidinalalkohole. Sie schützen die Pflanze vor Verbiss und haben keinerlei therapeutische Wirkungen. Vor einigen Jahren ist mehrfach berichtet worden, dass es zu Intoxikationen von Kindern und Säuglingen gekommen sei. Einmal hatte die Mutter in der Schwangerschaft Huflattichtee getrunken und ein anderes mal wurde Kindern der Tee über mehrere Wochen verabreicht. Analytische Daten deuten aber darauf hin, dass in den fraglichen Fällen wahrscheinlich Pestwurz, bzw. die Blätter des grauen Alpendosts, beide mit einem sehr hohen Gehalt Pyrrolizidinalalkoholen. Das heißt, der Tee war verfälscht und unsachgemäß dosiert.
Das ist sehr schade, denn der Huflattich ist eine hervorragende Teedroge bei Entzündungen im Hals- und Rachenbereich, sowie bei unproduktivem Husten. Das steckt auch schon in seinem botanischen Namen: Tussilago farfara stammt vom lateinischen tussim ago und bedeutet soviel wie „ich vertreibe den Husten“. Volksheilkundlich wurde er auch verwendet bei Schleimhautreizungen im Magen-Darm Trakt. Bei Ohrenschmerzen wurde der Huflattich verräuchert und der Rauch mittels eines Trichters in das Ohr geleitet.
Er enthält nämlich neben den verruchten PA auch noch 6-10 % Schleimpolysaccharide, die sich schützend auf die Schleimhäute legen und den Hustreiz hemmen. Glücklicherweise dürfen wenigstens seine Blätter noch in kleinen Mengen verordnet werden. Die Blüten dürfen aufgrund des höheren Gehalts an PA nicht mehr verwendet werden.
Aber ich denke es ist wie bei Vielem: Die Dosis macht das Gift. Auch eine gewisse Kenntnis über die Pflanzen ist wichtig, wenn ich sie selber sammeln möchte, damit es nicht zu Verwechselungen kommt.
Als sichere Dosierung werden 4,5 - 6 Gramm getrocknete Droge pro Tag und nicht länger als 4-6 Wochen angegeben.
Einen Tee bei o.g. Beschwerden bereitet man sich wie folgt zu:
3x tägl. 1,5 Teelöffel Huflattichblätter mit ca. 150 ml mit kochendem Wasser übergießen, 5-10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Kinder und Schwangere sollten den Tee nicht trinken.
Mit ein wenig Honig gesüßt ein feines Geschenk aus der Welt der Pflanzen zu Deiner Unterstützung.
Quelle: Teedrogen und Phytopharmaka/ Max Wichtl
Meine Beiträge und Aussagen über den Gebrauch von Pflanzenprodukten haben ausschließlich informativen Charakter. Es werden weder Diagnosen gestellt, noch Therapie-Empfehlungen oder Heilversprechen abgegeben. Sie ersetzen keine ärztliche Abklärung oder Behandlung durch geschultes Fachpersonal. Aufgeführte Anwendungen sind beispielhaft. Jeder Nutzer ist für die etwaige Anwendung und vorherige sorgfältige Prüfung von Dosierungen oder sonstigen Angaben selbst verantwortlich.
Hinterlassen Sie einen Kommentar
Bitte beachten Sie, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen
1 Kommentar
Liebe Tanja,
ich finde Deine Aussagen zum guten Huflattich genau richtig. Zusätzlich hast Du mir eine klasse Vorlage für meine Kurse und Rezeptvorschläge hinsichtlich Absicherung…..Ärzte und Apotheker blabla.
Ich bin gespannt wann ich es mal zu Dir zum Kurs schaffe.